Gymnasien in Hameln nehmen nicht mehr unbegrenzt Schüler aus anderen Landkreisen auf

In der Dewezet (Zeitung für den Landkreis Hameln-Pyrmont) ist heute folgender Artikel zu finden: Kein Platz mehr für Schüler aus anderen Landkreisen?

Demnach werden die Hamelner Gymnasien in diesem Schuljahr voraussichtlich nicht mehr alle Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Holzminden aufnehmen, da sie nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen haben.

Vielleicht bietet das der Politik endlich mal den Anlass, sich nicht länger darauf zu verlassen, dass die umliegenden Landkreise die Schulpolitik für den Landkreis Holzminden schon „richten werden“. Vielleicht bietet es den Anlass, nicht nur das Gymnasium in Holzminden zu stärken, sondern sich auch für die Einrichtung einer IGS in Holzminden stark zu machen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Vahland-Alternative zum Ringtausch

Prof. Dr. Rainer Vahland, der u. a. an der HAWK Holzminden lehrt, hat sich Ende letzten Jahres an den Stadtelternrat Holzminden gewandt und eine Alternative zum Ringtausch vorgeschlagen, bei der die Schulen aus der Liebigstraße sowie das Campe-Gymnasium an ihren bisherigen Standorten bleiben könnten. Die Initiative von Prof. Vahland geht auf eine Umfrage des Stadtelternrates vom Sommer 2016 zurück, nach der sowohl die Schulvorstände von Haupt-, Real- und Förderschule in der Liebigstraße als auch der Schulvorstand des Campe-Gymnasiums erklärt hatten, dass für sie der Ringtausch nur die zweitbeste Lösung sei. Bei dem Schulringtausch, den der Kreistag beschlossen hat, soll das Campe in die Liebigstraße ziehen (zusammen mit der Kreisvolkshochschule) und die Liebigstraßenschulen in ein teilweise neu zu errichtendes Schulgebäude auf dem Gelände des Campe-Gymnasiums (Campe 2) am Billerbeck.

Sowohl Stadt- als auch Kreiselternrat haben sich dafür ausgesprochen, die Alternative von Prof. Vahland noch einmal daraufhin prüfen zu lassen, ob sie eventuell kostengünstiger als der vorgesehene Ringtausch ist. Denn u. a. entfällt dabei der Umzug aller vier Schulen, dessen Kosten bislang noch nicht vom Landkreis beziffert wurden. Außerdem ist noch nicht klar, wo die Schülerinnen und Schüler während bestimmter Bauphasen untergebracht werden sollen und was dies kostet.

Steuerzahler nicht mehr als nötig belasten

Es geht bei der Kostenprüfung für die verschiedenen Möglichkeiten übrigens nicht darum, das Alternativ-Modell durchzudrücken. Stadt- und Kreiselternrat halten eine solche Prüfung für sinnvoll. weil Politik und Verwaltung bislang einerseits noch nicht schlüssig öffentlich erklären konnten, aus welchen finanziellen Mitteln der gesamte Ringtausch finanziert werden soll, und andererseits diverse Kosten (z. B. für den Umzug, aber auch für den Neubau am Billerbeck) bislang nicht beziffern können.

Stadt- und Kreiselternrat fürchten, dass der Ringtausch daher eventuell zu teuer werden und unter Umständen doch noch platzen könnte. Aus diesem Grund halten es beide Elterngremien für sinnvoll, wenigstens zu prüfen, ob die Vahland-Variante oder der Ringtausch günstiger ist  – schon, um den Steuerzahler weniger zu belasten. Kreis- und Stadtelternrat könnten nach einer Prüfung aller Kosten das Ergebnis – wie immer es auch ausfällt – zudem gegenüber den Eltern besser vertreten.

Das Vahland-Modell im Detail

Der Tägliche Anzeiger Holzminden hat den Vorschlag von Prof. Vahland zwar bereits vorgestellt, doch nicht im Detail. Damit sich alle Interessierten ein genaueres Bild von dieser Alternative machen können, hier der Plan zum Ansehen: alternativ-modell-zum-ringtausch 

Prof. Vahland zufolge könnte sein Modell in der gleichen Zeit mit dem gleichen zeitlichen Endpunkt realisiert werden wie der Schulringtausch.

Petition der Gymnasien in Südniedersachsen zur Schulsozialarbeit

Die folgende Petition, die auch das Campe-Gymnasium unterzeichnet hat, haben Elternvertreter der Gymnasien in Südniedersachsen letzte Woche an die bildungspolitischen Sprecher aller Parteien und die Vizepräsidentin des Landtags in Hannover überreicht:

PETITION
Sozialpädagogen auch für Gymnasien
Die schulpolitischen Entscheidungen und Maßnahmen der Landesregierung seit 2013 haben die Lage an niedersächsischen Gymnasien verschlechtert und zu einer Beeinträchtigung – wenn nicht gar nachhaltigen Beschädigung – des Schulfriedens geführt. Wir als Elternvertreter der südniedersächsischen Gymnasien setzen uns dafür ein, dass die Gymnasien nicht weiter benachteiligt werden.
Wir fordern daher die Einrichtung von Planstellen für Sozialpädagogen (m/w) an jedem Gymna-sium abhängig von Schülerzahlen.
Warum halten wir dies für unverzichtbar?
-> Die Heterogenität der Schülerschaft nimmt zu, sowohl durch gesellschaftliche als auch schulpolitische Entwicklungen
o Inklusion: allein 14 % des Förderschulbedarfs entfällt auf den Förderschwerpunkt „emotionale und soziale Entwicklung“ – mit riesigem Potenzial für sozialpädagogi-schen Handlungsbedarf,
o Integration von Flüchtlingskindern (sollen diese nicht zu einem Gymnasium gehen dürfen?),
o Wegfall der Schullaufbahnempfehlung,
-> Veränderte familiäre Situationen (Berufstätigkeit beider Elternteile, Einkommensschere etc.). Die Umstände, dass das Gymnasium die Schulform mit den meisten Jahrgangsstufen ist und der Lebensabschnitt „Pubertät“ inmitten der Verweildauer liegt, verstärken die genann-ten Effekte,
 Die grundlegenden Veränderungen im Freizeit- und Kommunikationsverhalten Jugendlicher werden gerade in dieser Lebensphase offenkundig und bringen zusätzliche soziale Heraus-forderungen – auch an Gymnasien,
-> Schulsozialarbeit in allen Schulformen unterstützt kommunale Präventionskonzepte bzw. –räte.
Wie soll dies dem Gymnasium gelingen, wenn es von der Einrichtung von Planstellen für Sozialpädagogen ausgeschlossen wird?
Was versprechen wir uns von unserem Engagement:
-> Schulsozialarbeit entlastet Lehrkräfte und gibt ihnen mehr Raum, sich auf methodische und didaktische Belange zu fokussieren,
-> Schulsozialarbeit vermindert Frustrationen und kann zu höherer Arbeitszufriedenheit, vermindertem Krankenstand und damit zu einer Verbesserung der (augenblicklich inakzeptablen) Unterrichtsversorgung führen.
Wir werden eine breite Öffentlichkeit zu den Themen herstellen, die Ungleichbehandlung der Gymnasien durch die Regierung thematisieren und mit Nachdruck bekämpfen.
Die Elternvertreter folgender Gymnasien unterstützen diese Eingabe:
Campe-Gymnasium Holzminden
Domgymnasium Verden
Eichsfeld-Gymnasium Duderstadt
Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium Herzberg
Felix-Klein-Gymnasium Göttingen
Grotefend-Gymnasium Münden
Gymnasium Adolfinum Bückeburg
Gymnasium Bad Nenndorf
Gymnasium Corvinianum Northeim
Gymnasium Dörpen
Gymnasium Goetheschule Einbeck
Gymnasium im Schloss Wolfenbüttel
Gymnasium Marienschule Hildesheim
Gymnasium Neue Oberschule Braunschweig
Gymnasium Oesede
Gymnasium Ottersberg
Gymnasium Papenburg
Gymnasium Ricarda-Huch-Schule Braunschweig
Gymnasium Syke
Gymnasium Uslar
Hainberg-Gymnasium Göttingen
Herzog-Ernst-Gymnasium Uelzen
Jacobson-Gymnasium Seesen
Johann-Beckmann-Gymnasium Hoya
Max-Planck-Gymnasium Göttingen
Max-Windmüller-Gymnasium Emden
Otto-Hahn-Gymnasium Gifhorn
Otto-Hahn-Gymnasium Göttingen
Paul-Gerhard-Schule Dassel
Roswitha-Gymnasium Bad Gandersheim
Teletta-Groß-Gymnasium Leer
Theodor-Heuss-Gymnasium Göttingen
Ubbo-Emmius-Gymnasium Leer
Gezeichnet: Elternvertreter der Gymnasien in Südniedersachsen


			

Der Kreistag und die Schülerbeförderung

Am Montag, den 14. März 2016, hat der Kreistag mit den Stimmen von SPD, Grünen, UWG und FDP eine veränderte Satzung zur Schülerbeförderung beschlossen. Nach der Neuregelung erstattet der Landkreis die Fahrtkosten für die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 10 in einem Umkreis von 30 km, unabhängig davon, ob diese eine weiterführende Schule außerhalb oder innerhalb des Landkreises besuchen, und unabhängig davon, ob sich im Wohnort oder nahe des Wohnorts der Schülerinnen und Schüler eine Schule der gleichen Schulform befindet.

Schülertransporte kreuz und quer

Was diese Neuregelung bedeutet? Ganz einfach: Schüler aus Holzminden etwa können wieder kostenfrei nach Dassel zur Schule fahren, unabhängig davon, dass mit dem Campe-Gymnasium ein Gymnasium vor Ort ist. Das Gleiche gilt übrigens nicht nur für Schüler aus Holzminden, auch Schüler aus Stadtoldendorf können – wollen sie nicht zur OBS Stadtoldendorf – zur OBS nach Dassel fahren. Die Schüler aus Delligsen brauchen sich ebenfalls nicht länger auf Alfeld beschränken, wollen sie eine andere weiterführende Schule als die OBS Duingen/Delligsen besuchen. Elze ist jetzt ebenfalls eine Option. Im Landkreis kostenfrei hin und her zu fahren ist ohnehin schon länger möglich – wer in Bodenwerder wohnt, kann etwa schon seit Längerem die OBS Stadtoldendorf besuchen und umgekehrt.

Kreiselternrat hatte widersprochen

Der Kreiselternrat hatte sich im Vorfeld in einer Stellungnahme gegen diesen Beschluss ausgesprochen. Und zwar mit der Begründung, dass durch die Neuregelung die Abwanderung von Schülern aus Landkreisschulen gefördert wird. Denn die Neuregelung läuft der von allen Parteien getroffenen Aussage zuwider, die Schüler im Landkreis halten und alle weiterführenden Schulen erhalten zu wollen.

Der Kreiselternrat muss in seinen Stellungnahmen (die natürlich überhaupt keine Auswirkung auf die Entscheidungen der Politik haben, wie man immer wieder sieht. Lieber macht man das Gegenteil1)) die Belange der Schulen des Kreises und das Wohl des Großteils der Schülerinnen und Schüler im Kreis in den Vordergrund stellen. Er ist nicht gewählt, um die Belange Einzelner zu vertreten. Gern würde der Kreiselternrat zwar allen Eltern die Wahlfreiheit der Schule bei kompletter Erstattung aller Kosten zusprechen, doch damit lassen sich Schulen im Landkreis nicht erhalten. Ganz im Gegenteil. Durch die Neuregelung wird die Abwanderung von Schülerinnen und Schülern noch vorangetrieben. Denn jetzt kostet es (zumindest, was die Fahrtkosten anbelangt) ja nichts mehr, die Kinder auch weiter entfernt vom Wohnort beschulen zu lassen. Das Problem: Sollte diese Regelung eine der weiterführenden Schulen im Landkreis in ihrem Bestand gefährden, wird der Protest von allen Seiten – aus der Politik und von den Eltern – groß sein. Dass die Problematik unter Umständen hausgemacht sein könnte, wird dann wieder niemand zugeben.

Spätestens da beißt sich die Katze in den Schwanz – und genau aus diesem Grund hat der Kreiselternrat der Neuregelung zur Schülerbeförderung widersprochen.

Stimmen aus der Politik2)

Aber: Die Politiker der SPD, der Grünen, der UWG und der FDP haben das ja anders gesehen. Hier ein paar Stimmen, warum die Fahrtkosten für alle Schülerinnen und Schüler bis Klasse 10 im Umkreis von 30 km erstattet werden:

Hans-Peter Sawatzki (SPD Holzminden) ist der Meinung, das bringe mehr Ruhe in die Schuldiskussion. Warum und wieso er das meint? Keine Ahnung. Vielleicht weil dann Schulen geschlossen werden können, weil sie ohnehin niemand mehr besucht.

Friedel Lages (SPD Bodenwerder) will die Gerechtigkeit wiederherstellen. Fragt sich, was er damit meint. Es gab im Landkreis zahlreiche Ausnahmeregelungen für Schüler aus den Randbezirken. Diese konnten schon immer (und hätten auch weiterhin) die Schulen in den Nachbarlandkreisen unter Erstattung ihrer Fahrtkosten besuchen können. Jetzt ist es natürlich gerecht, dass Kinder aus dem Landkreis Holzminden kostenfrei in andere Landkreise fahren können – die Kinder aus anderen Landkreisen aber nicht. Für diese müssen die Eltern die Fahrtkosten tragen (Beispiel: Höxter -> Holzminden) oder es ist ihnen sogar untersagt, im Landkreis Holzminden zur Schule zu gehen (Beispiel: Landkreis Hameln-Pyrmont). Nur der Landkreis Holzminden tanzt aus der Reihe …

Friedrich Mönkemeyer (SPD Eschershausen) möchte die Einwohner an den Landkreis Holzminden binden, aber nicht die Schülerinnen und Schüler. Er glaubt, dass die Neuregelung mehr Lebensqualität bringe und keine Schulen gefährde. Und außerdem sei es ohnehin egal, wo die Kinder ihr Abi machten. Theoretisch mag das so sein, doch hat Herr Mönkemeyer dabei nicht bedacht, dass auch die Schulen außerhalb des Landkreises nicht alle Kinder aus dem Landkreis Holzminden aufnehmen. Die Paul-Gerhard-Schule etwa hat die Möglichkeit auszuwählen, die IGS im Landkreis Hameln-Pyrmont nimmt ohnehin keine kreisfremden Schülerinnen und Schüler auf und auch die anderen Gymnasien etwa in Hameln können, sollte ihre Kapazitätsgrenze erreicht sein, Schülerinnen und Schüler aus anderen Landkreisen ablehnen respektive für den Besuch ihrer Schulen eine jährliche Gebühr verlangen, die der Landkreis Holzminden dann zu tragen hat. Die Politik sollte sich also nicht allzu sehr auf andere Landkreise verlassen.

Die Top zwei der Begründungen

Achtung! Die besten Begründungen kommen jetzt erst:

Sabine Golczyk (Die Linke) findet, dass der Kreis mit der Neuregelung auf dem richtigen Weg in Richtung IGS sei. Außerdem sei die Paul-Gehardt-Schule in Dassel ohnehin besser als das Campe-Gymnasium.

Fragt sich nur, wie eine Linke, die für den Kreis Holzminden im Kreistag sitzt, sich für eine Schule in freier Trägerschaft einsetzen kann, für die die Eltern Schulgeld bezahlen müssen und die sich zudem noch im Landkreis Northeim befindet. Eigentlich sollten sich linke Politiker doch für Chancengleichheit und Kostenfreiheit der Schulen einsetzen (und Kreispolitiker für die Schulen im Kreis). Stattdessen plädiert Frau Golczyk dafür, die Kinder – wenn sie denn schon aufs Gymnasium gehen müssen – auf eine Schule zu schicken, die immerhin 50,- Euro Schulgeld monatlich kostet. Für viele Eltern, die ihr Kind gern auf ein Gymnasium schicken wollen, sind 50,- Euro monatlich viel Geld. Und dann beschwert sie sich (das hat sie auf der Kreistagssitzung in der Stadthalle Holzminden von sich gegeben, als der Kreistag die vorletzte Entscheidung zum Campe-Neubau traf), dass die Schulfahrten ja so teuer und bei drei Kindern kaum bezahlbar seien. Tja. Irgendwie passt das alles nicht zusammen.

Vielleicht hätte Frau Golczyk sich lieber dafür einsetzen sollen, dass die Fahrkarten der Schülerinnen und Schüler bezahlt werden, die nach Klasse 10 noch eine Schule besuchen (und nein: Das sind nicht nur Gymnasiasten und schon gar nicht nur Campe-Schüler). Denn vielen Eltern fällt es schwer, die zum Teil hohen Fahrtkosten aufzubringen, die sie für den Schulbesuch nach Klasse 10 zahlen müssen (in der Preisstufe 7 – das entspricht der Entfernung Rühle-Holzminden – kostet eine Monatskarte 104,25 Euro monatlich. Die höchste Preisstufe ist übrigens Preisstufe 8 …). Aber stattdessen macht man lieber Wahlgeschenke, die die Schulen im Landkreis schwächen.

Den Vogel abgeschossen hat aber Annelies Böker (SPD Stadtoldendorf): Sie hat sich darüber beschwert, dass es „immer nur ums Campe“ gehe (dass es bei dieser Entscheidung auch, aber eben nicht ausschließlich ums Campe ging, hat sie anscheinend nicht mitbekommen). Campe, Campe, immer nur Campe. Schon damals, als ihre Tochter (die mittlerweile übrigens über 50 Jahre alt ist) auf das Gymnasium in Holzminden (Mädchengymnasium? Liebigstraße?) ging, hätte ihre Tochter nur 19 Wochenstunden Unterricht gehabt, die Kinder in Dassel jedoch über 30 (dass das Campe im letzten Halbjahr Lehrer wegen angeblich zu guter Unterrichtsversorgung Lehrer nach Bodenwerder abordnen musste, ist wohl auch an Frau Böker vorbeigegangen).

Der Kreiselternrat ist an allem schuld

Außerdem sagte Frau Böker auf der Kreistagssitzung noch: „Was mir stinkt, ist, dass der Kreiselternrat sich nur für Holzminden einsetzt.“ Nun ja. Der Kreiselternrat ist der Kreiselternrat Holzminden und nicht der Kreiselternrat Posemuckel. Sollte sie jedoch damit meinen, dass der Kreiselternrat sich nur für die Stadt Holzminden einsetzt, ist sie damit ebenfalls im Unrecht. Denn erstens sind im Kreiselternrat Eltern verschiedener Schulen im Landkreis vertreten und zweitens kommen diese auch aus den unterschiedlichsten Ecken des Landkreises. Hinzukommt: Die Schulen am Standort Holzminden sind von der Neuregelung der Fahrtkostenerstattung in ihrem Bestand am wenigsten gefährdet. In Gefahr sind eher andere Schulen.

An diesen Äußerungen kann man jedoch erkennen, wie groß die Abneigung weiter Teile der SPD gegenüber dem Campe-Gymnasium ist. Kein Wunder, dass der Schulelternratsvorstand am Campe nicht daran glaubt, dass SPD und Grüne die Absicht haben, dass Campe auf Dauer zu erhalten.

1) Vielleicht sollte der Kreiselternrat mal das Gegenteil von dem empfehlen, was er meint. Das könnte glatt eine neue Strategie sein.
2) Begründungen kann man das nicht nennen.

Volksinitiative „Bessere Schule“ für Niedersachsen

Es gibt eine neue Volksinitiative mit dem Titel „Bessere Schule“. Hier die Forderungen:

  • eine gesicherte Unterrichtsversorgung von mindestens 103 Prozent für alle allgemeinbildenden Schulformen, inklusive der Förderschulen, gewährleistet wird,
  • den Eltern das freie Wahlrecht hinsichtlich der geeigneten Schulformen vor Ortzusteht,
  • die Förderschule Lernen umgehend ab der 1. Klasse wieder eingeführt wird und alle Förderschulformen als Teil des inklusiven Schulsystems erhalten bleiben,
  • der Bestand von Gymnasien vor Ort gesichert wird und
  • Entfernungen von höchstens 45 Minuten als zumutbare Fahrzeit festgelegt werden.

Wer sich näher mit der Volksinitiative befassen oder die Forderungen unterzeichnen möchte, findet auf der Website der Initiative weitere Informationen.

Cafeteria, die Zweite: Mitgliederversammlung des Fördervereins

Es gibt Gerüchte, dass der Förderverein die Cafeteria schließen will. Vorab: Ja, es gab ein Schreiben des Fördervereinsvorstands an die Schulleitung, in dem von einer Schließung der Cafeteria die Rede ist. Doch die Schließung kann unter bestimmten Voraussetzungen abgewendet werden. Dafür braucht der Förderverein aber Hilfe. Und zwar von den Nutzern der Cafeteria – also den Schülern und Lehrern – sowie von den Eltern und Fördervereinsmitgliedern.

Der Förderverein (FV) unterhält die Cafeteria als Betrieb, ist damit Arbeitgeber und muss dem Finanzamt eine Lohn- sowie eine monatliche Betriebsbuchhaltung vorlegen. Diese Buchhaltung hat bislang Kai Göhmann vom Fördervereinsvorstand vorgenommen. Und zwar ehrenamtlich! Wer schon mal die Buchungen für ein Unternehmen vorgenommen hat, weiß, was das bedeutet.

Schon bei der letzten Mitgliederversammlung des Fördervereins hat der Fördervereinsvorstand deshalb zu verstehen gegeben, dass die Buchhaltung nicht weiter vom Vorstand zu leisten ist. Es ist nicht Sache eines FV-Vorstands (neben den ursprünglichen Aufgaben eines FV), ehrenamtlich ein Unternehmen zu managen.  Schon damals hat der FV-Vorstand deshalb nach Lösungen für die Buchhaltung gesucht (kurze Info dazu: ein Steuerbüro verlangt für die Buchhaltung für einen Betrieb wie die Cafeteria monatlich 300 Euro). Bis heute (mehr als ein Jahr später) ist jedoch nichts passiert.

Daher hat der FV-Vorstand entschieden, die Cafeteria zum Sommer 2016 zu schließen, sollte keine Lösung für das Buchhaltungsproblem gefunden werden. Deshalb sind alle Fördervereinsmitglieder, aber auch andere Eltern, Lehrer und Schüler aufgefordert, am

Mittwoch, den 3. Februar, um 19.00 Uhr im Campe-Gymnasium I (vermutlich in der Cafeteria)

an der Mitgliederversammlung des FV teilzunehmen, um dort nach konkreten Lösungen zu suchen.

Wie gesagt: Die Alternative ist die Schließung der Cafeteria. Also nehmen Sie sich, nehmt euch bitte die Zeit zu kommen.